Silvia Fischer

Berufsschullehrerin i.R. / Jahrgang 1955Sprecherin im Ausschuss für Wohnen und WirtschaftBetreuungsstadträtin für den Stadtbezirk ZuffenhausenThemen: Wohnen, Wirtschaft, EnergieKontakt: E-Mail

Silvia Fischer. Foto: Leif Piechowski

Ich bin eine waschechte Stuttgarterin und habe am Mädchengymnasium Feuerbach, später Neues Gymnasium, 1974 mein Abitur gemacht. Da war ein Zusammenschluss mit dem Leibniz Gymnasium, damals nur für Jungs, noch in sehr weiter Ferne und unvorstellbar. Auch Stuttgart war von der weltoffenen Stadt, die sie heute mit Stuttgarter*innen aus über 170 Herkunftsländern ist, Lichtjahre entfernt. Dazu kam der erste Bericht des Club of Rome über die Grenzen des Wachstums und die Endlichkeit der Ressourcen.

All dies waren und sind mir Ansporn, mich für Chancengerechtigkeit für alle Geschlechter einzusetzen, für Chancengerechtigkeit für Menschen jedweder Herkunft und sozialem Status, sowie für das Zusammen-Denken von Ökologie und Ökonomie.

Nach meinem Studium, der Berufspädagogik, unterrichtete ich an gewerblichen Berufsschulen, wie der Technikerschule in Ludwigsburg. Nachdem im Sommer 2016 das Flüchtlingsheim in der Wiener Straße bezogen war, habe ich viele unserer neuen Nachbarn kennengelernt, viele Freundschaften mit ihnen geschlossen und Lösungen bei Problemen in fast allen Lebenslagen gefunden.

Bei meinem Hobby, dem Radfahren, gebe ich am Berg nicht so schnell auf. Schön ist die Hausstrecke zum Bärenschlössle, aber auch längere Touren bis zum Mittelmeer stehen immer wieder auf dem Programm. Eng verwurzelt bin ich mit dem Killesbergpark. Unvergessen sind viele Kindersonntage im Sessellift mit traumhaftem Blick durchs Neckartal bis auf die Schwäbische Alb. Und nun eine Seilbahn als öffentliches Verkehrsmittel – ich kann es kaum erwarten!

Politisches:

Im Stuttgarter Rathaus bin ich seit 1994 aktiv: Sprecherin im Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen, Mitglied im Aufsichtsrat der Stuttgarter Wohnungs- und Städtebaugesellschaft, des Aufsichtsrats der Stadtwerke Stuttgart und der Stuttgart Netze sowie der BW-Bank.

Mir ist es wichtig, dass wir GRÜNEN auf der Grundlage unserer Visionen für eine weltoffene, soziale und grüne Stadt das Machbare voranbringen. Das heißt: „Ärmel aufkrempeln“, zuhören, mit den Leuten reden und in zäher Kleinarbeit Schritt für Schritt umsetzen.

Auf vielen Feldern haben wir bereits viel erreicht: Urbane Energiewende, Verbesserung der Luftqualität in der Stadt, Schaffung von mehr bezahlbarem Wohnraum, Lösungen dafür entwickeln, was die Gesellschaft im Innersten zusammenhält, so dass ein gutes Zusammenleben aller Stuttgarter*innen ermöglicht wird.

Aktuelles:

Zweckentfremdung von Wohnraum aufdecken und beheben. Es ist ein Skandal, dass in unserer Stadt mit knappem Wohnraum und hohen Mietniveau immer noch Wohnungen über längere Zeit leer stehen bleiben. Da die Satzung gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum erst seit ihrer ersten Einführung im Jahr 2016 greift, ist es eine wichtige Kommunikationsaufgabe für die Landeshauptstadt, dagegen vorzugehen und bei den Eigentümer*innen zu erreichen, dass sie diese Wohnungen wieder auf dem Wohnungsmarkt anbieten. Wir werden darauf schauen, dass die Stadt nun energisch handelt.

Sicherheit und Unterstützung für Wohnungseigentümer*innen. Mit folgenden Initiativen konnte ich ebenfalls eine Mehrheit im Rat gewinnen:

Die Stadt Stuttgart schließt Garantiemietverträge ab. Das heißt, Eigentümer*innen von leer stehenden Wohnungen bekommen das Angebot, einen Garantiemietvertrag mit der Stadt abzuschließen. Dies gibt den Vermieter*innen die Sicherheit, dass die Mietzahlung gewährleistet ist, und für Familien in Sozialunterkünften wird dringend benötigter Wohnraum bereitgestellt.

Mit dem Programm „Schaffung von Wohnraum zur Miete“ können Eigentümer*innen brachliegende Räumlichkeiten mit städtischen Zuschüssen zu Wohnraum umbauen, zum Beispiel Dachausbauten oder die Umwandlung von Gewerbe- in Wohnraum. Ein schöner Beitrag dafür, dass künftig mehr Wohnraum für Mittlere Einkommensbezieher*innen zur Verfügung gestellt wird.

Beim Neubau geht es ebenfalls gut voran: GRÜNE schützen die Frei- und Naherholungsflächen und bringen den dringend benötigten Wohnraum auf bereits versiegelten innerörtlichen Flächen voran. Und wir schaffen die Voraussetzung dafür, dass vorhandene Bauflächen stärker für Wohnungsbau ausgenutzt werden können. Dabei ist uns wichtig, dass trotz dieser Nachverdichtung genügend Grünzonen mit guter Aufenthaltsqualität für nachbarschaftliche Begegnungen entstehen.

Wir haben dafür gesorgt, dass auf dem ehemaligen IBM-Areal in Vaihingen durch Erhalt der Denkmäler von Egon Eiermann und der Schaffung von rund 1.800 Wohnungen, auch für Studierende, der größte neue Stadtteil nach dem künftigen Rosenstein-Areal entstehen wird. So geht Stadtentwicklung und Wohnungsbau voran, ohne die Versiegelung von wertvollem Ackerland, wie das leider in Mühlhausen von der S-21-Mehrheit durchgedrückt wurde.

Grüne Wohnungspolitik: Urban. Ökologisch. Sozial gemischt. Vielfältig. Dafür setze ich mich ein!

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